Vita einer großen Diskussio...äh Liebe!

Finya...oder wie alles begann

Am 04. Juni 2015, um 20:45 geschah es.



Der erste Kontakt zwischen Katharina und mir. Nicht bei der Arbeit, nicht im Supermarkt, ganz schlicht und profan...



Im Internet.



Weshalb auch nicht? Weshalb soll ein zufälliges Treffen beim Einkaufen, im realen Leben romantischer und besser sein, als ein Kennenlernen über das World Wide Web? Weshalb sollen die technischen Möglichkeiten von heute nicht unser Schicksal beeinflussen und von uns genutzt werden, um einen Wegbegleiter zu finden?



Und obwohl die ersten Worte von mir an sie

"...sehr schöne Musikauswahl. Wenn´s nicht schon vorbei wäre, würde ich sagen lass´mal auf´m Woodstock Festival treffen. Die Stones sind mir jetzt zu alt - wobei ich zur "Voodo Lounge"-Tournee tatsächlich mal auf einem Konzert war. Blöderweise fahre ich Auto und esse Fleisch - aber Dein Profil ist mal angenehm unkonventionell "anders".

Ich wünsche Dir mal Peace & Love!"


noch skeptisch waren, war schnell klar, dass wir nicht voneinander lassen können.


Das unkonventionelle, roh, unverfälscht und kraftvoll formulierte Profil hatte mich sofort in den Bann der einzigartigen Frau gezogen, die es ins Netz gestellt hatte. Noch unsicher, ob die überzeugte Veganerin und Fahrradfahrerin überhaupt ein Treffen - geschweige denn die große Liebe - mit einem omnivoren Autofahrer in Erwägung ziehen würde, hatte ich diese Zeilen in den Äther geschickt, angezogen von dem Gefühl, dass dort, vor dem PC am anderen Ende der Verbindung eine Frau sitzt, die das gewisse Etwas hat, besonders ist und mein Herz berühren kann. Und meinen Geist.

 

Die eingestellten YouTube Links hatten mich sofort begeistert. "you can´t always get, what you want" (but you get what you need), von den Stones war dabei. Bei den anderen Songs sind wir uns nicht mehr so sicher. Die Accounts in der Zwischenzeit lange gelöscht. Joni Mitchell war glaube ich noch verlinkt - zumindest war klar, dort ist jemand, der nicht bloß hört, "was im Radio läuft". Der sagt, was er denkt, ein Meinung hat und überzeugt davon ist. Eine Frau, die ich kennenlernen möchte. Kennenlernen muss - wenn das Schicksal die Tür öffnet und eine Chance zulässt.

 

Und so sollte es sein.

 

In der ersten Reaktion kam der Hinweis auf das "Burg Herzberg-Festival", die Verbindung war hergestellt und die Drähte zwischen Lüneburg und Buchholz liefen fortan heiß.

Antwort zwei und drei folgten zehn und vierzig Minuten später. Die Pflöcke wurden eingeschlagen. Das Sternzeichen angesprochen und das Lieblingsfoto auserkoren.

 

Bis zum 13. Juni folgten täglich diverse Mails. Dann wurde die Möglichkeit eines ersten Dates erörtert und um 00:37 habe ich Katharina meine Nummer gegeben. Fortan tauschten wir uns intensiv und täglich, meistens bis spät in die Nacht via WhatsApp aus.


Am 18.06. kam es zum ersten Treffen...


Von mir selbst genervt, weil ich den abgesprochenen Treffpunkt nicht gleich fand und mit dem Auto eine Extrarunde drehen musste, sahen wir uns auf dem Parkplatz vor der Bezirksregierung das erste Mal. Ihr Handy in der Hand drehte Katharina sich um, schaute zu mir herüber... und ich wusste, dass es gut war.

 

(und SIE wusste, dass ihr Puls auf 200 war ;-) )

 

Nach einer kurzen Begrüßung schlenderten wir zunächst zum "September" - wo ich mir letztmals bewusst in Katharinas Nähe unveganes Essen bestelle. Wir reden über Gott und die Welt und es wird schnell klar, dass die über Finya und WhatsApp aufgenommene Verbindung im realen Leben nicht enttäuscht, sondern durchaus ausbaufähig ist.

 

Später gehen wir noch ins "Jeckyll & Hyde", dass uns seither noch oft zu Gesicht bekommen hat und im Grunde immer eine Option für eine Runde Dart, gute Gespräche, zum tanzen oder einfach für ein Bier und ein Glas Sekt mit O am Kaminfeuer ist.

 

Nach einem schönen Abend mache ich mich auf den Heimweg und uns ist klar, dass dies nicht das letzte Treffen war und eine Fortsetzung folgen wird.

Am Montag, den 22.06.2015 ist unser 2. Date... und das Schicksal, die chinesische Glückskeksindustrie und die Deutsche Bahn senden untrügliche Zeichen dafür, dass aus uns MEHR wachsen soll, als eine kurze Internetbekanntschaft.

 

Erneut im "Jeckyll" enthält Katharinas Glückskeks nicht bloß eine, sondern zwei Weisheiten für ihren oder unseren weiteren Lebensweg. Leider sind dieselben auf dem rauhen Holztisch in unserer Rockkneipe liegen geblieben, wo ohnehin viel verschwinden kann.

 

...so wie auch wir verschwanden.

Nach einem wiederum sehr angeregten Abend, stelle ich fest, dass ich mich sputen muss, um die letzte Bahn noch zu erwischen. Schnell gezahlt und aufgestanden. Katharina möchte mich begleiten und so gehen wir schnellen Schrittes Richtung Bahnhof. Die Frage, auf welchem Gleis der Zug wohl abfahren wird, beantwortet sie mit "2": Da die Abfahrtszeit schon fast erreicht ist, renne ich nach einer kurzen Verabschiedung schließlich doch alleine weiter... erreiche pünktlich das Gleis, an dem ich Stunden vorher auch angekommen bin... wundere mich... ein Zug ist weit und breit nicht zu sehen... Minuten verstreichen und es wird klar... die Rückfahrt nach Buchholz ist verpasst.

 

Zwischen Ärger über die Situation und die Hoffnung auf noch etwas mehr Zeit mit der schönen Lüneburgerin, rufe ich Katharina an, die gerade noch am Bahnhof vorbeischlendert. Nach einem kurzen Gespräch wird klar, dass ich zwar zum richtigen Gleis, aber fälschlicherweise zum "Westbahnhof" gegangen bin. Wie soll man als Ortsfremder auch wissen, dass die Stadt gleich zwei Bahnhöfe hat?

 

In gewisser Weise sind wir beide glücklich, dass der Abend nun doch noch eine Fortsetzung erfährt. Den Rückweg in die Stadt ersparen wir uns. Katharina nimmt mich das erste Mal mit in Ihre Wohnung...wir reden, hören Musik...der erste Kuss im Wohnzimmer... und in den frühen Morgenstunden gibt es zwei Singles weniger im Norden.

 

Am nächsten Tag verpasst Katharina den Brunch mit ihrer Mutter und den Schwestern. Aber das ist eine andere Geschichte.

Burg Herzberg Festival 2015

 

Nicht lang schnacken - Karten kaufen und ab geht´s vom 30.07. - 02.08.2015 zum Burg Herzberg Festival! Ein erstes großes Highlight unserer jungen Liebe. Mit viel guter Musik, u.a. von den grandiosen AnnenMayKantereit, Beth Hart, Brant Bjork, Liquid Landscape, Charity Children, Simon & Jan und vielen vielen mehr.

 

Bei der Anfahrt wissen wir zuerst nicht so recht wo es lang geht... in der Wartschlange hält uns ein gechillter Ordner dann mit der Frage "könnt´Ihr mal weiterfahren" vom küssen ab und auf dem Festivalgelände müssen wir unser Auto leider im hintersten Winkel abstellen. Als wir auf das Stoppelfeld rollen, springt die Tankanzeige von 10 auf 0 - egal, wir sind endlich angekommen!

 

Obwohl das Festival schon voll im Gange ist, wird das Zelt noch aufgebaut - das Aufpumpen der Luftmatratze wird auf später verschoben, um schnell zur Musik zu kommen. Eine der wenigen Fehlentscheidungen während des Festivals. Denn schon der erste Tag wird in vollen Zügen ausgekostet - bei DJ Electric wird bis in den Morgengrauen getanzt, Katharina spielt an der Feuerstelle noch Cajon und verliert ihren Mann letztendlich beim Toilettengang auf der zu diesem Zeitpunkt leergefegten Wiese vor der Freak Stage.

Während der Bräutigam dort einfach in Sekundenschnelle einschlummert, trollt die Braut sich zurück zum letzten Treffpunkt.

In dem Glauben, er laufe halt ein wenig herum und komme bald wieder, sitzt sie am Feuer, spielt Cajon und genießt die Stimmung.

Als sich nichts tut, verabschiedet sie sich von den tapferen Mitstreitern und macht sich auf den unendlich langen Weg zum Zelt.

 

Und plötzlich stand da auf -angenommen der richtigen Distanz- ein Zelt mit der gleichen Größe und Farbe

...dass da plötzlich Gaskartuschen stehen, von denen vorher nix bekannt war- egal! :-D

 

Und als sie das richtige Zelt endlich gefunden hat, muss die Frischverliebte umso entsetzter feststellen, dass sich ihr Herzbube nicht wie gedacht bereits dort befindet. Geschafft vom Tag legt sich die schöne Frau ohne Decke und Luftmatratze allein auf den harten Zeltboden... um wenig später von fürchterlichen Geräuschen wieder aus dem Land der Träume gerissen zu werden.

 

Von den Sonnenstrahlen im Gesicht gekitzelt und aufgewacht, ein wenig verwirrt und desorientiert war dem jungen Mann ein Schreck durch alle Glieder gefahren, als er sich in morgendlicher Stille allein im Grase wiederfand. Doch einmal kurz geschüttelt macht er sich sogleich auf den langen Weg, kreuz und quer über das Festivalgelände, auf der Suche nach Frau und Zelt.

Hilfsbereiten Ordnern werden Bilder gezeigt und nachgefragt, ob die verloren Gegangene dort vielleicht erschienen ist. Doch dem Verliebten kann nicht geholfen werden. Schwankenden Schrittes blieb ihm nichts, als den restlichen Weg zum Zelt zurückzulegen, in der Hoffnung, dort zu finden, wonach sein Herz sich sehnt.

 

Und als er - nach einer gefühlten Ewigkeit - den Reissverschluss zur Festivalbehausung öffnet und seine Liebste auf dem kahlen Boden liegen sieht, strömt neue Kraft durch seine Adern. Mit dieser Energie holt er beherzt die Luftmatratze aus dem Auto und pumpt in wilder Hatz dieselbe auf, um seiner Begleitung eine weiche Schlafstatt zu verschaffen.

 

Doch dieses gut gemeinte Ansinnen, kam - angesichts der schier unterträglich laut quietschenden Geräusche des Blasebalgs - bei der erschöpften Dame nicht sonderlich gut an.

Es fällt ihm vielmehr plötzlich auf, dass noch immer etwas fehlt- der Lieblingshoodie. Das Oberteil muss wohl an der Feuerstelle liegen geblieben sein, wenn er nicht ganz abhanden gekommen ist oder von einem frierendem Festivalbesucher in Obhut genommen wurde.


Und so macht sich der nicht mehr ganz so junge Mann erneut auf den weiten Weg zum Feuer an der "Mental Stage" (eine hübsche kleine Nebenbühne), findet dort tatsächlich noch den Pulli, schnappt ihn sich und geht, so schnell ihn seine Füße tragen, zurück zur Festivalbehausung.

Nun lagen die beiden endlich beieinander und entschwanden gemeinsam ins Land der Träume.

Eine lange Nacht war ihnen allerdings nicht vergönnt. Die Sonne brannte erbarmungslos auf das kleine Zelt, in dem es so heiß wurde, dass an ein weiterschlafen nicht zu denken war. Zu früh und noch nicht vollständig erholt machte sich Jens am nächsten "Morgen" auf, um die Lebensgeister des durch die Mühen der Nacht geschundenen Körpers durch eine - für Festivalverhältnisse recht luxoriöse - Dusche wieder zu wecken. Während Katharina sich unter dem umfunktionierten Regenschirm ausstreckte, um etwas Schatten zu finden und Wasser und Tee zu sich nahm.

 

Vergleichbare Probleme und Umstände gab es auf dem Herzberg nicht mehr.

 

Die Sonne strahlte weiter über dem Festivalgelände. Katharina war weiter begeistert von den Foodtrucks mit dem reichhaltigen veganen Angebot. Beide erfreuten sich an Atmosphäre und Musik. Es wurde gefeiert, getrunken und gelacht, was Geldbeutel und Körper hergaben. Jens musste nur noch einmal zittern, als er sich mit dem Auto auf den Weg zur Tankstelle begab. Zwar ließen ihn die freundlichen Ordner, denen er angesichts der Suche nach der verlorenen Frau noch wohlbekannt war, den kurzen, für Pkw eigentlich verbotenen Weg, runter ins Dorf nehmen. Benzin gab es dort aber nicht. Von hilfsbereiten Einheimischen wurde er immer weiter geschickt, sah sich das Fahrzeug schon schieben oder zu Fuß einen Kanister holen, kam dann aber doch noch mit dem letzten Tropfen an der Zapfsäule an.

Am Sonntagmorgen wurde das Zelt abgebaut und das Auto in der Nähe der Duschen geparkt, um unnötige Wege zu vermeiden. Nach einem letzten großen Highlight, dem Konzert von AnnenMayKantereit, ging es dann zunächst nach Kassel, wo wir einen angeregten Abend bei Katharinas Freundin verbrachten.

Am Montag fuhren wir dann zurück nach Hause, in den Alltag.

 


E-Ventschau 2015

Bei der E-Ventschau 2015, am 06.09.2015 waren wir auch dabei... zum Ausklang des Festival-Sommers.

 

Der Zeltaufbau war schon durchdachter als beim Burg Herzberg Festival - Jens hat es einfach allein erledigt und auch die Luftmatratze gleich mit aufgepumpt. Simon & Jan sind wir bei Krawall + Remmidemmi evtl. ein wenig auf die Nerven gegangen. Wir haben viel getanzt und am nächsten Morgen noch beim Abbau geholfen. Katharina - getrieben von ihrem großen Herz - konnte es nicht lassen, Unterstützung anzubieten. Zuvor war unser Auto gerade per Trecker vom matschigen Acker gezogen worden...

Was wir mögen: TV, Kneipen, Spiele, und vieles mehr...

"Man ist so verheiratet, wenn man heiratet" Alfred Jodokus Kwak finden wir ganz wunderbar:

 

Was wir irgendwann für uns entdeckt -und so oft es ging verschlungen- haben

war "Master of sex".

3 Staffeln stehen auf Amazon bereit...und die 4. kommt hoffentlich dieses Jahr.

Unbedingte Empfehlung!

 

Anschließend folgte "Californication" mit David Duchovny als Schriftsteller Hank Moody.

Abgesehen von der tragischen On-off-Beziehung zu seiner großen Liebe

und den irrwitzigen Gags hat uns hier auch immer wieder die großartige Musikauswahl gefallen.

 

 

 

Spiele: "Quizduell" - am 13.06.16 hatten wir das 1.000ste Duell! Katharina: 492 Siege, Jens: 333 Siege,      

            175 Unentschieden; "Scrabble"; "Wer bin ich"; "Alterraten"; Darts und Trinksport ;-)

 

Kneipen & Co: Jeckyll & Hyde, Café Klatsch, Salon Hansen, Pesel, Zickengarten Am Kalkberg... u.v.m...